Kreisliga B Staffel VIII 
Echte Liebe zu Rot und Weiß
Der heutige Chefcoach Mathias Stehle war als langjähriger Schiltacher Kapitän sogar ein gefragter Mann bei ,,TV Südbaden" im Zuge des größten Erfolgs seines Heimatvereins, der Aufstiegsrelegation zur Verbandsliga Südbaden im Juni 2010. Bildquelle Marc Faltin

Mathias Stehle ist Chefcoach, Vorstandsmitglied und Fußballer der SpVgg Schiltach, der Mann für fast alles hat mit seinen 40 Jahren inzwischen 700 Pflichtspiele für seinen Heimatverein absolviert.

Manchmal kann ein 4:0-Sieg mit der zweiten Mannschaft in der Anfangsphase einer Saison in der Fußball-Kreisliga B VIII etwas ganz Besonderes sein. Wie für Mathias Stehle kürzlich in Hausach, als er sein 700. Pflichtspiel für die SpVgg Schiltach absolvierte, für seine Spielvereinigung. Zur Krönung dieses seltenen Jubiläums traf der 40-jährige Chefcoach der Rot-Weißen, der im Heimatverein als Vorstand Sport in anderer erster Reihe zusätzliche Verantwortung trägt, noch zum 2:0.

Für den langjährigen Kapitän der ersten Mannschaft war eines in seinen zwei Jahrzehnten bei den Aktiven der Flößerstädter als Motto stets klar: „Meine Stadt - mein Verein - SpVgg Schiltach.“ Und als ebenso treuer Fan des 1.FC Köln gilt auch für die Spielvereinigung die Devise: „Rot und Weiß, wie lieb ich dich.“ Stehle muss schmunzeln, wenn er an farbliche Extravaganzen denkt, wie das Gelb zu Bezirksliga-Zeiten als Auswärtstrikot und vor allem die grau-neongelbe Kombination in der allerdings erfolgreichsten Spielzeit der 96-jährigen Vereinshistorie.

Unvergessene Aufstiegsspiele

In der Saison 2009/10 gelang die Vizemeisterschaft in der Landesliga hinter dem SC Hofstetten und vor dem SV 08 Kuppenheim, damit die Qualifikation für die Aufstiegsspiele zur Verbandsliga Südbaden. Zwar verloren die Kinzigtäler gegen den FC Teningen mit 0:3 und spielten danach 1:1 beim FC 08 Radolfzell, doch das Heimspiel gegen die Teninger „war trotz des unglücklichen Spielverlaufs in Unterzahl das absolute Highlight für mich“, so Stehle. Gut 1000 Zuschauer verfolgten das erste Relegationsspiel, bei dem Stehle als Interviewpartner von „TV Südbaden“ sogar einen Fernsehauftritt hatte, bei dem die Fragen Sascha Glunk stellte, der heutige Pressesprecher des Bundesligisten SC Freiburg.

Zweieinhalb OFV-Jahre

Zweieinhalb Jahre war Stehle, der in der F-Jugend mit dem Kicken begann, nicht für seine Spielvereinigung am Ball. Nach eineinhalb Jahren bei den A-Junioren des Offenburger FV, mit denen der Schiltacher den Bundesliga-Aufstieg feierte, gehörte er für eine Saison dem Landesliga-Kader des OFV an, damals mit dem Hausacher Otmar Bürgelin als Cheftrainer. Am Ende bejubelte Stehle zwar gemeinsam mit zwei weiteren Kinzigtälern, dem Hausacher Andi Streit und dem Steinacher Bernd Malinowski, den Aufstieg via Relegation mit dem OFV, kehrte aber zurück zu seinem Heimatverein, weil jener zeitgleich in die Bezirksliga aufstieg. Der Reiz, mit den Schiltachern vielleicht noch eins draufzusetzen, „war einfach groß“, erinnerte sich der damalige Vollblutstürmer. Tatsächlich schaffte die Spielvereinigung unter Regie von Manfred Hellmig den Durchmarsch, „auch wenn ich leider größeres Verletzungs­pech unter anderem mit einem Bänderriss im Sprunggelenk hatte“, so Stehle. Umso besser liefen die folgenden zehn Landesliga-Jahre am Stück.

Denn von großen Verletzungen blieb der gelernte Zimmermann und Altenpfleger, der bei der heimischen Firma Grieshaber arbeitet, ansonsten verschont. Sonst wären 700 Pflichtspiele im Aktivenbereich unmöglich. Gut möglich, dass es zu 750 reicht. Schließlich ist er weiter gerne in der Reserve am Ball, hilft indes auch als defensiver Feuerwehrmann in seiner ersten Mannschaft aus - wie sein 36-jähriger Bruder Florian Stehle, sein Co-Trainer, mit dem er lange auch in der Landesliga spielte.

Familie ist Fan des 1.FC Köln

Dass Mathias Stehle „seit ich denken kann“ Fan der Kölner ist, hängt mit Vater Reinhold Stehle zusammen, der einst auch mal in Schramberg höherklassig spielte und neben reichlich Talent noch die Liebe zum Geißbock-Team aus der Domstadt vererbt hat. Ehefrau Jacqueline Stehle, die als Schriftführerin auch die Pressearbeit des Vereins übernimmt, und die beiden Kinder Mattis und Frieda sind natürlich auch innige Fans des FC und der Spielvereinigung.

Die Kölner - nach langer Zeit mal wieder international vertreten - bescheren der Familie Stehle reichlich Freude. Mit seinen Schiltachern, die in der Kreisliga A Süd zu den ambitionierten Teams gehören, würde Mathias Stehle zu gerne mal wieder aufsteigen. Das 7:0 am Sonntag gegen den SC Kappel hat zumindest den etwas holprigen Start begradigt.


Werde Teil der Fußball-Community in der Ortenau und repräsentiere Deinen Verein.
Am Ende der Saison verlosen wir
attraktive Prämien!